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Das Logbuch:

Geschichten aus meinem Leben, Gedanken zu aktuellen Themen und sonstiger geistiger Unrat. Auch wenn mir vielleicht gar keiner zuhört, so darf ich hier wenigstens ausreden.

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Es geht doch auch anders!

Freitag, 14. Februar 2014 21:22  
Seufz!

Mein Engländer war jetzt endlich in der Werkstatt. Und tatsächlich konnte man einiges beheben. Das Knacken am Lenkanschlag ist weg, man hatte im Werk offenbar einfach vergessen, das innere Gelenk der Spurstange am Lenkgetriebe einzufetten. Ah ja...was für Flitzpiepen stehen da eigentlich am Band? Egal...die Blinkerkabel hat er gleich in beiden Kotflügeln befestigt, obwohl dieses nur links geklappert hat. Gerade hierbei könnte ich besonders fuchsig werden, da dieses Problem seit Jahren(!) bekannt und längst mit einer Feldabhilfe dokumentiert ist. Warum werden trotzdem immer noch Neuwagen mit diesem Mangel ausgeliefert? Das kann doch nur Absicht sein. Wieviel Cent pro Auto spart man hier?

Des weiteren wurde in der Fahrertür der Fensterheber befestigt, es scheppert jetzt nicht mehr ganz so arg, wenn man die Tür zuzieht. Der vorderer Stoßfänger wurde neu ausgerichtet und die linke hintere Tür eingestellt. Zu guter Letzt hat der Meister noch das lärmende Tachohäubchen neu festgemacht und mit irgendwas unterfüttert.

Bin mit der Werkstattleistung einigermaßen zufrieden, das Lenkgeräusch ist weg, Stoßfänger und Tür sitzen besser, das Klappern ab 130 km/h ist ebenfalls weg. Das Tachohäubchen ist zwar immer noch nicht voll verstummt aber erheblich leiser, inzwischen hab' ich auch die Chromzierringe in Verdacht, die machen beim Anfassen nämlich auch Geräusche. Die anderen Geräusche (B-Säule, irgendwo hinten im Kofferraum) , die sich nicht genauer lokalisieren ließen sind freilich ebenfalls noch da.

Eine Sache hatte ich im Anschluß aber noch gefunden, der innere Türgriff hat auf der Innenseite nicht sicht- sondern nur fühlbar irgendwas, könnte ein neuer Kratzer (von der Demontage der Türverkleidung?) sein. Muß mir das mal genau ansehen, vielleicht auch nur eine unsaubere Spritznaht, die mir bisher nicht augefallen ist. (Hoffentlich, eigentlich hab' ich keinen Bock auf weiteren Stress.)

Wirklich einschneidend bei der ganzen Sache war für mich aber das Erlebnis Mietwagen. Da es sich ja um einen Garantiefall handelte, hatte ich ja Anspruch darauf. Man gab mit einen nagelneuen Astra 5-Türer und ich erlebte, wie ruhig und angenehm so ein Astra sein KANN. Der Wagen hatte gerade mal 300 km runter, ein Sondermodell "Energy" mit recht umfangreicher Ausstattung, auch einiges, was kein Mensch braucht.



Ich weiß nicht, warum, aber schon der erste Eindruck war anders als bei mir. Was als erstes auffiel: Nichts klapperte, nichts knarzte, nichts knirschte. Ganz selten kam bei Unebenheiten mal ein dezentes Klappern von den B-Säulen, was meiner ja auch hat, ansonsten wohltuende Ruhe. Man konnte das Lenkrad beherzt anfassen, ohne daß die Bedienelemente knarzen und auch das Häubchen saß bombenfest. Auch die Verkleidung unter dem mittleren Display ist fest und läßt sich nicht eindrücken, wie es bei mir unter erheblicher Geräuschentwicklung der Fall ist. Sogar die Spaltmaße außen waren tadellos.



Auch Motor und Getriebe (1.4er mit 140 PS) präsentierten sich deutlich harmonischer, das Gas war gut zu dosieren, die Schaltung funktionierte präzise und ohne Kratzen schon im kalten Zustand, auch die Kupplung fand ich besser zu händeln, man hatte einfach schneller das Gefühl dafür. Selbst klanglich gefiel mir der 1.4er besser,der Motor klang einfach "rund", der Turbo meldete sich mit einem dezenten Pfeifen, nicht mit einem Rasseln wie bei mir. Insgesamt machte das Auto solchen Spaß, daß ich abends erst mal eine kleine Tour fuhr.

Die Standardsitze sind bereits ausgezeichnet geformt, könnte jetzt nicht behaupten, daß sie entscheidend schlechter wären als meine AGR-Sessel. Etwas nervig war der Regensensor, wenn auch schon um Längen besser als der in meinem OPC. Auch an das automatische Licht, das ein "Komplett Aus" offenbar nicht kennt (Es gibt nur "Auto" oder "An") würde ich mich nur schwer gewöhnen können.

Als Radio war das 600er (ohne Infinity) verbaut, wobei ich jetzt auf die Schnelle abgesehen vom farbigen Display keinen erweiterten Funktionsumfang gegenüber meinem CD400 erkennen konnte, das Display ist aber ganz nett anzusehen.



Etwas besser ist auch der Bordcomputer, der die dreizeiligen Ansichten enthält. Immerhin kriege ich so mehr Information auf einem Schirm, schöner wäre es aber auch hier, feiner konfigurieren zu können, denn man hat nur drei vorgefertigte Informationssets mit jeweils drei Parametern zur Auswahl und auch hier ist der Tageskilometerzähler im Bordcomputer integriert und nicht standardmäßig sichtbar.



Ebenfalls ganz putzig sind die Eco-Anzeigen, die offenbar im Paket mit der Start-Stop-Automatik kommen, die beim ersten Ampelstop für Verwirrung sorgte, irgendwann hatte ich mich aber daran gewöhnt. Bleibt trotzdem die Frage, wie der Anlasser nach 150.000 km aussieht, nun wir werden es irgendwann sehen.



Die Aufwärmphase dauerte erwartungsgemäß länger als bei Meinem und bestätigte meinen Verdacht, daß meine Standheizung nach dem Kaltstart automatisch mitläuft. Nicht, daß ich dieses Feature nicht schätzen würde, aber ich hätte gerne die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob ich dies möchte oder nicht, sprich die Möglichkeit diese Funktion manuell zu deaktivieren.

Kein Unterschied bei der Klimaanlage, auch der Mietastra zeichnete sich durch eine ausgeprägte Beschlagneigung aus, da ich ähnliche Berichte aber inzwischen herstellerübergreifend von vielen Leuten gehört habe, bringt es wohl nichts, da weiter drüber zu lamentieren, zumindest sollte ich es nicht dem Astra selbst anlasten, das ist wohl bei allen anderen Autos heutzutage ähnlich schlecht wie hier. Der Meister referierte heute morgen diesbezüglich noch über die gegenüber früher sehr viel bessere Geräuschdämmung, was ebenfalls das Potential der Feuchtigkeitsspeicherung (dickere Dämmmatten) im Auto erhöht. Da dürfte er nicht ganz unrecht haben. Wie auch immer, nerven tut es trotzdem, genauso wie die akustische Tankwarnung, die sich laut dem Meister selbst mit Diagnosegerät nicht deaktivieren lässt.

Als ich mein Auto heute morgen dann wieder abholte, hätte ich am liebsten gleich getauscht und den 5-Türer behalten. Der Meister meinte dann auch im Scherz, "Kein Problem, schrauben wir nur schnell die Nummernschilder um." Na, ganz so weit war ich dann doch noch nicht. :)

Mein Fazit aus der Sache ist zwiegespalten. Einerseits bin ich ganz froh, daß es Opel offenbar doch schafft, auch fehlerfreie Autos auf die Strasse zu stellen. Das Kind liegt also noch nicht ganz im Brunnen. Andererseits bin ich nun umso verärgerter über die Tatsache, offensichtlich wirklich ein verschissenes Montagsmodell abbekommen zu haben. Und ganz hinten im Schädel piekt auch der leise, böse Verdacht, daß man bei Mietautos vielleicht eher auf solche Sachen achtet, bzw. bei der Qualitätskontrolle mit zweierlei Maß gemessen wird, aber das ist dann vielleicht doch etwas weit hergeholt.

Jetzt bin ich ja mal gespannt, wann sich der Kasper vom KIC wieder meldet. Ob ich mal die Felgen anspreche, die mir seit August versprochen waren und von denen es nach dem dritten Nachhaken hieß, man kümmert sich drum, es sei keine weitere Nachfrage nötig.
 

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