Sonntag, 01. November 2009 15:10
Heute morgen kam in HR3 ein sehr interessantes Interview mit Elias Bierdel, einem der Menschen, die damals in Italien angeklagt wurde, weil sie es gewagt hatten, Schiffbrüchige Afrikaner zu retten. (Stichwort: "Cap Anamour")
Schon erschreckend, mit was für Strafen man rechnen muß, wenn man nur menschlich ist. errinert so ein bißchen an den Laconia-Befehl. Anscheinend wird von europäischer Seite versucht, gezielt die Rettung Schiffbrüchiger zu verhindern, indem man das Prinzip der unterlassenen Hilfeleistung von Staatswegen praktiziert und letztendlich durch Strafandrohung propagiert. Ein Fischer, der es wagt, Schiffbrüchige zu retten, muß damit rechnen, wegen Beihilfe zur illegalen Einreise verhaftet zu werden.
Dabei geht es noch nicht mal primär um die Frage, ob man in Europa die Flüchtlinge aufnehmen soll oder nicht. Nur: Es ist eine Sache, Flüchtlinge anschließend in ihr Heimatland zurückzuschicken, eine ganz andere ist es, die armen Schweine einfach wissentlich absaufen zu lassen.
Ich hab' jetzt keine Zeit, das Interview in voller Länge zu kommentieren, es ging um einen Haufen Themen, nur soviel: Dieser Mann hat einen Haufen gute Ansichten zu den Themen Menschenrechte, Krieg, und Nachhaltigkeit bei Entwicklungshilfe und Umweltschutz und legt den Finger auf die echten Wunden.
Das Zitat des Tages kommt daher auch von eben Elias Bierdel:
"Wir sehen Klimawandel und gleichzeitig boomt die Billigfliegerei, entschuldigung, da stimmt irgendwas nicht, Freunde!"
Wer das Interview in voller Länge hören will, findet es hier.
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