Freitag, 04. September 2009 01:03
Pünktlich mit dem Ende der Vegetationsperiode hat die Fraport die Rodungsarbeiten im Kelsterbacher Wald fortgesetzt. Direkt am 01.09. wurde angefangen am Umspannwerk und beim ehemaligen Waldbesetzerdorf das, was vom Wald noch übrig ist, plattzumachen. Angesichts des Tempos, daß die Fraport im Frühjahr vorgelegt hat, dürfte die Sache nicht mehr lange dauern.
Derweil will sich die hessische Landesregierung noch nicht festlegen, ob sie gegen das Urteil des hessischen Verwaltungsgerichtshofs bezüglich der Nachtflugregelung in Revision geht. Angeblich will man die schriftliche Urteilsbegründung abwarten, bevor man sich endgültig entscheidet. Ein willkommener Vorwand um Zeit zu gewinnen. Es ist doch sehr offensichtlich, daß die Entscheidung bis kurz nach der Bundestagswahl hinausgezögert werden soll. Die Methode der Verzögerung wurde schon einmal angewandt. Errinert Ihr Euch? Die ersten Bäume im Kelsterbacher Wald sind auch direkt zwei Tage nach der letzten Wiederwahl Kochs gefallen. Eine Krähe hackt der anderen doch kein Auge aus.
Erschreckend, wie die mit dieser Masche immer wieder durchkommen. Ganz unabhängig davon, wie man zum Ausbau und zum Nachtflugverbot steht, muß man doch erkennen, wie hier versucht wird, das Wahlviel auf plumpeste Art und Weise zu manipulieren. Aber man regt sich allenfalls mal kurz auf und hat bei der nächsten Wahl alles wieder vergessen.
Im Übrigen: Wusstet Ihr, daß Fraport den größten Teil seines Umsatzes nicht mit Landegebühren oder Fluggastabfertigung, sondern mit Parkgebühren und der Vermietung von Ladenflächen macht? Der Flughafen ist so gesehen eines der größten Einkaufszentren der Republik. Auch ein Grund, warum Terminalgebäude immer großzügiger dimensioniert werden. Und vielleicht auch der Grund, warum im Süden nahe der Startbahn West so nebenbei noch ein paar Hektar für einen neuen Parkplatz gefallen sind, während der Platzhirsch in Kelsterbach nach wie vor kaum ausgelastet ist.
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