Donnerstag, 21. Juni 2007 23:01
Seit langer Zeit mal wieder ein THW-Einsatz. Heute morgen um kurz nach halb 8 ging der Melder. Den Regen, der für den Schlamassel verursacht hatte, bemerkte ich erst als ich zur Tür raus bin. Bis zum Auto war ich schon patschnass. Glücklicherweise war die Autobahn noch einigermaßen frei und ich kam gut durch.
Kurze Zeit später war ich in der Unterkunft, und etwa um halb neun rückten wir zu fünft im GKW 1 aus. (Andere Fahrzeuge sollten später folgen, zum Schluß war fast der ganze OV im Einsatz.) Schon wieder ging's nach Mörfelden (den letzten Einsatz hatten wir auch dort), wo neben einer Schule auch zahlreiche Keller in Privathäusern abgesoffen waren. Die Anfahrt geschah mit Sonderrechten (heißt mit Blaulicht und Sirene über rote Ampeln). Das klingt viel spektakulärer, als es eigentlich ist. Vor allem, wenn man 13 Tonnen mit 240 PS bewegen muß, da ist nicht viel mit "schnell durch die Stadt".
Der Einsatz selbst war dann schon fast Routine. Wir wurden der Feuerwehr Mörfelden die die Einsatzleitung machte unterstellt, und nach und nach zu diversen Häusern zum Leerpumpen geschickt. In vielen Kellern war allerdings ein Großteil des eingedrungenen Wassers bereits versickert, unsere Tauchpumpen brauchen aber eine gewisse Mindestwasserhöhe, da sie ansonsten Luft ziehen. Die 400- und 800-Liter-Tauchpumpen vom Fahrzeug kamen so schließlich nur beim allerersten Keller zum Einsatz. Wo es dann noch ging, setzten wir später eine Minitauchpumpe ein, die bis zu einer Restwasserhöhe von 5mm noch Wasser ansaugt. Die hatte ein Kamerad in weiser Vorraussicht morgens noch schnell aufs Auto gepackt. (Markus, das war 'ne Bombenidee von dir!) Während die Pumpen liefen schoben wir mit Abziehern und Besen das Wasser zu den Pumpen, was bei stark verwinkelten Kellern ziemlich mühselig sein kann. Ansonsten arbeiteten wir hauptsächlich mit einem Wassersauger, den wir von der Feuerwehr Trebur bekommen hatten, und der praktisch keine Restwasserhöhe brauchte.
Eine Sache war etwas unappetitlich: Am zweiten Einsatzort, einer Tiefgarage mit angeschlossenen Kellerräumen war in einem der Keller altes Bratenfett vom darüberliegenden griechischen Restaurant gelagert, das nun lustig auf dem Wasser rumschwamm. Das versaute uns die kleine Pumpe, unsere Schläuche und Kabel, außerdem unsere Stiefel und Handschuhe. (Schon mal versucht, ranziges Fett abzuwaschen?) Das war aber zum Glück die einzige unappetitliche Sache. Der Einstaz lief ansonsten sehr ruhig und stressfrei ab. Danke an die Kameraden, wir waren ein Spitzenteam.
Schönen Gruß und vielen Dank an dieser Stelle an Nico von der Feuerwehr Mörfelden, der uns als Ortskundiger begleitete und auch sonst sehr tatkräftig mithalf. So muß organistionsübergreifende Zusammenarbeit funktionieren! Hoffentlich kapieren das die Unverbesserlichen auf beiden Seiten endlich auch mal. Ein Dank geht auch an die Küche der Feuerwehr Mörfelden, selten wird man bei einem Einsatz so gut verköstigt wie dort.
Gegen sechs Uhr abends endete der Einsatz, wir verbrachten aber noch über eine Stunde mit Aufräumen und Pumpen sauber machen.
|