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Das Logbuch:
Geschichten aus meinem Leben, Gedanken zu aktuellen Themen und sonstiger geistiger Unrat. Auch wenn mir vielleicht gar keiner zuhört, so darf ich hier wenigstens ausreden. Seite: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [28] [29] [30] [31] [32] [33] [34] [35] [36] [37] |
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Samstag, 06. Januar 2007 02:23
Heute nacht blieb mir eine Konfrontation erspart.
Ich bin Donnerstag kurzfristig für Freitag abend auf einen Geburtstag eingeladen worden. (Womit sich die Frage nach Bruch auch erledigt hatte.) Auf dieser Feier sollte auch eine Person sein, die mir vor einiger Zeit mal ziemlich weh getan hat, und zu der ich seither jeden Kontakt vermieden habe, was nicht immer einfach war und oft sogar zu persönlichen Einschränkungen geführt hat, da ich z.B. aufgrund ihrer Anwesenheit selbst meine Lieblingsplätze gemieden habe.
Ich beschloß trotzdem oder gerade jetzt erst recht hinzugehen, doch war die betreffende Person plötzlich doch verhindert. Zuerst war ich erleichtert, dann aber machte ich mir klar, daß das eigentlich wieder nur ein Aufschub ist. Irgendwann werd' ich mich der Sache stellen müssen, mich frei machen von den Fesseln, die ich mir habe anlegen lassen und die Wut und Verletztheit abwerfen, die mich seitdem so oft behindert und die mich maßlos ärgert, weil mein Verstand sich zurecht dagegen wehrt, daß ich mich durch die (Un-)Taten anderer in meinem Leben einschränken lasse. Ich glaube, das was ich suche, ist Gleichgültigkeit. Ich möchte der Person gegenüberzustehen können und nichts empfinden, das Gefühl haben, daß es egal ist, ob sie anwesend ist oder nicht, möchte weder Hass, noch Wut oder sonst irgendein Gefühl empfinden.
Ein Stück weit beneide ich die Menschen, die diese "Leck-mich-am-Arsch-Mentalität" haben, gleichzeitig hasse ich sie für eben diese Gleichgültigkeit, da ich selbst ein Mensch bin, der sich über vieles Gedanken macht, und nicht verstehen kann, wie manche über schlimme Dinge hinwegsehen können, ohne mit der Wimper zu zucken, während ich innerlich koche. Leider sind Menschen wie ich immer die Verlierer im Leben, da sie durch Dinge leiden, die an den anderen einfach wirkungslos abprallen, womit sich mal wieder die These bestätigt, daß man es mit Skrupellosigkeit oft einfacher hat im Leben.
Zurück zum Thema! Schon oft in meinem Leben habe ich negative Einflüsse einfach weggeschlossen und zu Menschen, die mir mehr schadeten als gut taten, den Kontakt abgebrochen, angefangen bei meiner Mutter und schließlich deren gesamter Familie. Was das angeht bin ich ein Meister im Verdrängen. All meine bösen Geister habe ich eingesperrt, versteckt in einem tiefen Kerker, der mit jedem neuen Geist immer voller wird. Das ist wie eine verborgene Entzündung, abgekapselt und verschlossen, damit sie sich nicht ausbreitet, aber nie wirklich verheilt, Schadensbegrenzung quasi. Die Frage ist, ob es der richtige Weg wäre, sich den bösen Geistern zu stellen, vielleicht kann man sie endgültig besiegen, vielleicht lässt es sie aber erneut frei, und sie wüten schlimmer als zuvor.
Vielleicht werd' ich es irgendwann herausfinden, wahrscheinlich schon viel eher, als mir lieb sein wird.
Genug Psycho-Blech für heute, ein paar Worte sollte ich vielleicht noch zur Party loswerden, oder? Ein 18. Geburtstag und ein recht einschneidendes Erlebnis. Aber ich glaube das mach' ich doch besser morgen.
Gute Nacht!
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