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Corsa A "Die Ruine"


Typ:

Opel Corsa A1

Baujahr:

1987

Motor:

1.2 CIH mit U-Kat, 45 PS

Vmax:

ca. 150 km/h

Ausstattung:

"Cup"-Sondermodell: Schiebedach, Quarzuhr (!), Summer für Licht

Besessen:

05/2004 bis 01/2006

Gefahrene km:

folgt

Farbe:

uni weiss mit "Cup"-Dekor

Status/Verbleib:

unbekannt, wahrsch. Schrott

Die Ruine

 
Der Name ist etwas herabwürdigend und bezieht sich wirklich nur auf das absolut miese Erscheinungsbild, sowohl außen als auch innen. Hart geritten und feucht in den Stall gestellt, das waren so meine Gedanken, als ich dieses hässliche Entlein zum ersten mal sah, dieses Auto hatte schon vor mir viel erlebt. Tatsächlich war der Corsa aber ein überaus dankbares Auto. Rein wirtschaftlich gesehen war die Ruine eigentlich sogar mein bestes Auto. Vernachlässigbarer Anschaffungspreis, nie stehen geblieben, trotz des Alters billig in Verbrauch und Wartung - was will man mehr? Ich hab' die Karre echt gemocht und am Ende nur schweren Herzens abgegeben.

Geschichte:

Mai 2004: Den Briefkasten hatte ich abgeben müssen, ein attraktives Leasingangebot war nicht in Sicht und den Ascona wollte ich nicht wieder anmelden. Gleichzeitig befand ich mich in ziemlicher Geldnot, mein Budget für Ersatz war also ziemlich begrenzt. Nach Begutachtung einiger wirklich nicht fahrfähiger Schrotthaufen stieß ich bei mobile.de auf die Anzeige eines 87er A-Corsas mit anderthalb Jahren TÜV. Da die Karre irgendwo hinter Oppenheim stand, vereinbarte ich mit dem Besitzer, sich an der Niersteiner Fähre zu treffen, was eine anderthalbstündige Anreise mit Bahn und Bus zur Folge hatte.

Die Karre sah wie gesagt echt verboten aus, an allen vier Seiten schonmal mindestens einmal gedätscht, zwanzigmal ausgebeult, überspachtelt und beilackiert, über das Atennenloch hatte man ein Blech genietet, in das der Fuß einer Zubehörantenne eingeschraubt war, welche aber schon lange durch einen Kleiderbügel ersetzt worden war. Die vordere Stoßstange war krumm und dokumentierte eindrucksvoll die letzte Begegnung mit einem Laternenpfahl, im Brief waren fünf Vorbesitzer eingetragen. Alles in allem so 'ne richtig abgefuckte Wichskarre. Die Probefahrt verlief aber abgesehen von mahlenden Geräuschen aus dem Bereich der Vorderachse, deren Ursache sich später als defektes Radlager rausstellen sollte, einigermaßen zufriedenstellend, außerdem hatte die Karre halt noch anderthalb Jahre TÜV und so entschied ich mich für das Auto, auch in der Gewissheit für das wenige Geld das ich hatte kaum was besseres bekommen zu können. Der Kaufvertrag wurde in zwei Minuten handschriftlich auf einen kleinen Din-A5 Zettel gekritzelt und für ganze 200 Taler war ich wieder mobil.

Die ersten Aktionen waren der Einbau des uralten Kassettenradios, daß ich noch vom Ascona rumfliegen hatte, der Kauf einer neuen Antenne und das Entfernen des vorderen Stoßstangenmetallkerns, letzterer war hoffnungslos krumm, und so schraubte ich die Plastikverkleidung erstmal ohne Inhalt an die Karosserie. das Vorhaben, vom Schrott eine neue Stoßstange zu besorgen, wurde dann nie ausgeführt und so blieb es so, bis ich das Auto abgab. Die erste größere Fahrt ging vollgeladen in die Nähe von Paderborn, wo wir mit der Azubiband einen Auftritt bei Doros Verwandschaft hatten. Die ganze Fahrt zitterte ich, weil ich ständig Angst hatte, die Karre fällt mir auseinander, zumal ich schon ziemlich spät dran war und entsprechend Gas gab. Aber er überstand die Tour problemlos, das war sozusagen die Feuertaufe.

Reparaturen fielen kaum an, abgesehen von den obligatorischen Ölwechseln, und später den Austausch des Thermostats, der "massive Ölverbrauch" auf den mich schon der Vorbesitzer hingweisen hatte legte sich auch, nachdem das von ihm eingefüllte Leichlauföl nach und nach durch nachgefülltes 15W40 ersetzt worden war und ging letztlich praktisch gegen null, der Motor war also kerngesund. Für das kaputte Thermostat gab es erstmal eine symptomatische Behandlung, die im teilweisen Abdecken des Kühlers mit einem Stück Plastik bestand, welches ich aus den Überresten eines IKEA-Kleiderschranks gewann. Das linke vordere Radlager ersetzte ich schließlich im April 2005 in Eigenleistung, lediglich das Einpressen in den Vorderachsschenkel übernahm der FOH in Kelsterbach gegen eine kleine Spende in die Kaffeekasse.

Radlagerreparatur  Radlagerreparatur
Mein Vater hat mir dann noch einmal die Ventile eingestellt, dabei hat er auch die Ventildeckeldichtung gleich mit erneuert, und für die AU im Herbst 2004 hatte ich bereits einmal neue Zündkerzen, Luftfilter und einen Ölwechsel spendiert.

Die letzte große Fahrt ging im August 2005 nach Hamburg. Am Ende wäre Fliegen schneller und stressfreier gewesen, allerdings wollte ich meinen Ghettoblaster und mein Feldbett mitnehmen und beides lies sich im Flieger schlecht transportieren. Außerdem wollte ich beweisen, daß die alte Karre die Strecke noch durchhält, was sie auch brav tat, hin und zurück. Allerdings hatte ich kurz vorher noch einen anderen Satz Reifen aufgezogen, die leider eine Mordsunwucht hatten, was dazu führte, daß der ATU in Hamburg an diesem Wochenende 60 € Extra-Umsatz machte.

In Hamburg  Elbtunnel
Im Januar 2006 war dann aber endgültig Schluß. Der Vectra stand schon fast ein halbes Jahr unangemeldet in meiner Einfahrt und wartete auf Reaktivierung, der TÜV war seit drei Monaten überfällig und so tauschte ich die Ruine bei einem Bastler gegen einen Kasten Jever ein, keine Ahnung, was er mit dem Ding noch anfangen wollte, einen finanziellen Wert hatte die Karre jedenfalls nicht mehr, aber im Prinzip kann mir das auch egal sein. In diesem Sinne Prost und Friede seinen Trümmern.

Corsa im Schnee  Abschied
Hätte ich mal im Vorfeld gewußt, was für einen Ärger ich nachher mit dem scheiss Vectra hatte, hätte ich den Corsa wohl doch noch behalten.
 
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