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Agila A "Der Briefkasten"


Typ:

Opel Agila A1

Baujahr:

05/2003

Motor:

1.0 12V DOHC mit G-Kat

Leistung:

58 PS

Vmax:

ca. 150 km/h

Ausstattung:

Grundmodell + Radio

Besessen:

Leasing von 05/2003 bis 05/2004

Gefahrene km:

150 - 19.500

Farbe:

ananasgelb

Status/Verbleib:

unbekannt

Der Briefkasten

 
Seinen Namen verdankte der Briefkasten Form und Farbe. Ursprünglich hatte ich vor, noch einen Aufkleber "Bitte keine Werbung einwerfen" anzubringen, lies es dann aber, weil es ja ein Leasingauto war. Die Farbe war dann auch die einzige ohne Aufpreis, die man wählen durfte. Ursprünglich wollte ich ihn in weiß, aber das war bei Leasingautos nicht gestattet. Im Nachhinein war ich ganz froh, sonst hätte er ja nicht seinen Spitznamen bekommen und irgendwie fand ich ihn dann auch ganz schick.

Geschichte:

Als die Roststellen am Ascona langsam immer größer wurden, beschloß ich Anfang 2003, daß es das beste war, ihn künftig zu schonen und erstmal abzustellen, bis ich Geld für eine ordentliche Restauration hatte. Da ich aber für den Alltag immer noch ein Auto brauchte und ich wie gesagt nicht allzuviel Geld für was neues hatte, beschloß ich, es mal mit Leasing zu probieren. (Wozu hat man schließlich einen Vater bei Opel, über den das supergünstig geht?) Für knapp 150 € im Monat gab's damals das automobile Minimalpaket, einen Agila in Grundausstattung mit Dreizilynder-Nähmaschine und einem Radio ohne(!) Kassettenteil als einzigem Extra.

Im Mai kurz vor meinem Geburtstag war er dann da und ich holte ihn in Flörsheim ab. Das erste was auffiel, war die ultraleichtgängige Servolenkung, den Ascona gewöhnt fuhr ich die ersten Kilometer also in Schlangenlinien über die Autobahn. Die erste Fremdreaktion kam von meinem Bassisten Martin, der mich für die Karre erstmal auslachte. (Später lachte er nicht mehr, als er mal gesehen hatte, was man da alles reinkriegt)

Der Scheibenwischermotor wurde nach ein paar Monaten auf Garantie getauscht, geholfen hat's nur vorrübergehend, einen weiteren Austausch hab' ich mir dann aber gespart. An einem regnerischen Tag zerstörte ich mir die rechte vordere Felge in der Kelsterbacher Todeskurve in der schon mehr abgerissene Auswuchtgewichte liegen dürften, als Kelsterbach Einwohner hat.

Eine große Fahrt erlebte der Briefkasten, nämlich im Oktober 2003 nach Hamburg zum dortigen Azubi-Event. Ich hatte noch Doro auf dem Beifahrersitz, im Kofferraum befanden sich mein Schlagzeug, ein Gästebett inklusive Bettzeug, Gepäck für uns beide und noch ein bißchen Bandkleinkram. Das Auto hing zwar ziemlich in den Federn und die rückwärtige Orientierung fand nur noch über die Außenspiegel statt, aber es passte alles rein. Meine Bandkollegen waren schwer beeindruckt (...ich übrigens auch.) Bei der Tour schaffte ich es dann auch, die Fahrradreifen (145er) zum Quietschen zu bringen, als ich Erler im Mietsmart im halsbrecherischen Tempo vollgeladen durch Hamburg folgte. Ich hatte meinen Spaß aber Doro fand das glaub' ich gar nicht lustig.

Im Mai 2004 hieß es dann Abschied nehmen. Tags zuvor habe ich den Wagen erst innen grundgereinigt, dann außen zweimal mit der Hand und schließlich noch einmal in der Anlage gewaschen. Die kaputte Felge hatte ich inzwischen durch ein Neuteil ersetzt, und ein ausgeleiertes Gepäcknetz im Kofferraum so drappiert, daß es nicht allzusehr auffiel. So schön sauber, wie er jetzt war, fiel es mir noch schwerer, ihn abzugeben. Der einzige echte Mangel war ein fetter Mayonesefleck auf dem Beifahrersitz, der sich auch durch massiven Chemieeinsatz nicht entfernen ließ, alles in allem laut Gutachter ein mehr als akzeptabler Zustand und so blieb mir eine Nachzahlung erspart.

Leider waren die aktuellen Leasingangebote nicht mehr so reivoll wie ein Jahr zuvor. Die Mindestansprüche waren angehoben worden, d.h., man mußte mehr Ausstattung nehmen, was die Sache natürlich um einiges teurer machte, so blieb der Briefkasten mein bisher einziges Leasingauto und ich kam zur Ruine.
 
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