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Das Logbuch:

Geschichten aus meinem Leben, Gedanken zu aktuellen Themen und sonstiger geistiger Unrat. Auch wenn mir vielleicht gar keiner zuhört, so darf ich hier wenigstens ausreden.

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Facebook übernimmt WhatsAPP

Donnerstag, 20. Februar 2014 22:02  
Quelle:
Übernahme von WhatsApp - Facebook schluckt weiteren Rivalen (tagesschau.de)

Ja, wunderbar... noch ein Grund mehr, dieses Wanzentool nicht zu benutzen.

19 Milliarden(!) Dollar Kaufpreis. Was für ein Wahnsinn. Für die Macher von WhattsApp natürlich bombig, mit einem Schlag Milliardär (hätte ich wohl an deren Stelle auch gemacht). Und das nur, weil sie zur richtigen Zeit am richtigen Platz waren. Und so manch anderer dürfte erneut bereuen, diesbezüglich geschlafen zu haben. ICQ zum Beispiel, die alle Chancen der Welt gehabt hätten, jetzt an der Stelle von WhatsAPP zu stehen, aber da hat man einfach gepennt. (Nicht, daß ich ICQ hier bejubeln will, die treiben ganz andere schräge Sachen)

Rein finanziell kann sich das jedenfalls nicht lohnen. Die Rechnung ist einfach: 450 Millionen Nutzer und 1 Dollar Gebühren pro Jahr, macht theoretisch (praktisch zahlt man ja erts ab dem zweiten Jahr) 450 $ (und das ist auch nur Umsatz, NICHT der Gewinn), bis sich da der Kaufpreis amortisiert, gehen selbst bei weiter steigenden Nutzerzahlen Jahrzehnte ins Land.

Facebook erweitert damit aber sein Quasimonopol im Bereich weltweiter Kommunikation. Mark Zuckerberg flötet gönnerisch, man könne so mehr Menschen miteinander verbinden und käme so dem Ziel näher, die Welt offener und vernetzter zu machen. Jaja, am Arsch! Sascha Lobo drückt es im Interview ganz treffend aus: "Facebook möchte niemanden neben sich dulden!" Diese Einschätzung würde ich voll unterschreiben.

Generell finde ich es unheimlich traurig, daß 19 Milliarden Dollar für die Rechte an einer simplen Messengersoftware (so kompliziert ist sowas wirklich nicht) hingeblättert werden. In was für einer Welt leben wir eigentlich heute? Dieser Deal sagt viel über unsere Gesellschaft aus, in der virtuelle Werte einen ungesund hohen Stellenwert bekommen haben.

In Konsequenz heisst das nun, daß es noch schwerer wird, Facebook zu umgehen. Durch die immer engere Vernetzung der sozialen Dienste wird man quasi unfreiwillig in das System hereingepresst. Da ist das Argument: "Man muß ja nicht mitmachen!" ziemlich lächerlich, denn man "wird mitgemacht", zwangsweise, ohne gefragt zu werden und ohne Möglichkeit, sich zu wehren, dieses "Mitgefangenprinzip" funktioniert ganz einfach.

Beispiel WhatsApp: Es reicht schon ein einziger Freund, der WhatsApp hat und deine Nummer in seinem Telefonbuch, schon wanderst Du als Datensatz auf die WhatsApp-Server. Das muß man sich mal vergegenwärtigen: Ohne, daß dich je einer gefragt hat, speichern sie Deinen Namen mit Telefonnummer.

Beispiel Google: Selbst unter völligem Verzicht auf Google-Dienste wird das Nutzerverhalten eines jeden standardmäßig protokolliert. Da reicht es, nur einmal ohne entsprechendes Browser-Plugin (z.B. Ghostery) auf einer mit Tracker versehenen Seite zu surfen, schon wird man ausgespäht.

Und auch Facebook, das zumindest früher mal eine ähnliche Strategie wie WhatsApp fuhr (Scannen wir mal das E-Mail-Adressbuch des Nutzers) wird sich durch die Eingemeindung von WhatsApp nun noch schwerer umgehen lassen. Da können die Macher von FB noch so oft erzählen, beide Dienste bleiben eigenständig, ich glaube denen kein Wort, daß sie diesen Datenschatz nicht auch nutzen werden. Zu verlockend dürften die Daten sein, die über WhatsApp gefischt werden, neben den schon erwähnten Kontaktinformationen sind das die Photos und der GPS-Standort. Klar, kann man beides irgendwie deaktivieren, aber welcher Ottonormalnutzer macht das schon, bzw. weiß überhaupt um die Konsequenzen?

Dazu kommt der soziale Druck. Wie oft musste ich mir schon anhören, ich solle mir endlich WhatsApp zulegen, ich wäre ja gar nicht mehr erreichbar. Wie oft schon der vorwurfsvolle Satz: " Du bist ja nicht bei Facebook, Dir muß ich immer eine E-Mail schicken!" Selbst in meinem Freundeskreis, den ich in der Tendenz allgemein für recht intelligent und aufgeklärt halte vermisse ich da schmerzlich jegliches Problembewusstsein. Zu einfach und verlockend ist diese schöne neue Online-Welt.

Am härtesten fand ich mal den überraschten Kommentar einer über ein Singleportal kennengelernten Dame beim ersten Date: "Wie, Du hast kein Smartphone?" mit dem unausgesprochenen Zusatz: "Was bist denn Du für einer?" Es blieb dann übrigens auch bei dem einen Treffen.
 

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