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Das Logbuch:

Geschichten aus meinem Leben, Gedanken zu aktuellen Themen und sonstiger geistiger Unrat. Auch wenn mir vielleicht gar keiner zuhört, so darf ich hier wenigstens ausreden.

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Telekom auf Zeitreise

Montag, 29. April 2013 20:36  
Die Telekom dreht die Zeit zurück und entdeckt ein altes Geschäftsmodell wieder - den Volumentarif. Ab Mai werden neue Verträge nur noch mit einer volumenbasierten Drosselung verkauft. Das sieht so aus: Bis 75 (oder 200 je nach Tarif) Gigabyte Traffic pro Monat bleibt alles wie gehabt. Überschreitet man diese Schwelle, wird einem die Geschwindigkeit gedrosselt auf 384 Kilobit pro Sekunde, es sei denn man bucht kostenpflichtig weitere Datenpakete dazu.

Nun sind bereits 75 Gigabyte eigentlich schon recht viel. Mein erster DSL-Vertrag bei Arcor hatte gerade mal 1 GB pro Monat, wollte ich mehr, musste ich extra zahlen. Da das damals aber nur ein 1000er DSL war, waren Youtube-Videos selbst in schlechtester Qualität schon eine Geduldsprobe und Streaming eigentlich nicht sinnvoll nutzbar. Trotzdem kam ich meistens so auf 1500 bis 2000 MB, entsprechend teuer war jedesmal meine Rechnung.

Problematisch wird das Ganze aber inzwischen, weil das Angebot immer mehr auf riesige Datenmengen hinausläuft und die Nutzer das natürlich nutzen, sodaß die 200 GB heutzutage bei entsprechender Nutzung schnell erreicht sind. Filme nicht mehr in der Videothek ausleihen, sondern per Abo natürlich in brachial hoher und damit datenintensiver Qualität über das Internet ziehen, Radio nicht mehr über das klassische Kofferradio, stattdessen über das Netz gestreamt, Datenbackups nicht mehr auf Platte oder CD, sondern schön bequem in die Cloud, am besten unverschlüsselt, der BND dankt. Continuous Delivery (Buzzword-Alarm) sorgt für Softwareupdates im Zweistundentakt und damit ebenfalls für zusätzliche Last. Die Liste ließe sich fortsetzen. All das lässt natürlich die Datenmengen explodieren, zusätzlich verschärft durch die Tatsache, daß alte Programmiertugenden wie schonender Umgang mit Ressourcen quasi ausgestorben sind. Warum soll man sich darüber auch Gedanken machen, ist ja alles im Überfluss da. Speicher, CPU, Netzwerkkapazität. Hardware kost' ja nix, ein Hurra auf den Fortschritt, alle drei Jahre 'ne neue Büchse und die Müllberge wachsen nebenbei in's Unermeßliche. Die Telekom selbst hat durch ihre eigenen Streaming- und Storageangebote mit dafür gesorgt, daß die Datenmengen so exorbitant angestiegen sind. Und natürlich sollen dann die eigenen Angebote auch von der Drosselung ausgenommen sein. Auch eine Methode, Kunden an sich zu binden. Bleibt abzuwarten, ob die Rechnung aufgeht. Wenn das Modell für die Telekom funktioniert, werden die anderen sicher schnell nachziehen.

Quelle:
tagesschau.de
 

1 Kommentar:


Freitag, 17. Mai 2013 14:56 von Wahlberlinerin
 
  
Das perfide daran ist doch, dass Fernsehen und Radiohören übers Internet technisch/monetär begrenzt wird in dem Moment, in dem der Gesetzgeber die Rundfunkgebüren unausweichlich macht mit der Begründung, wer keinen Fernseher hat könne ja übers Internet kucken.
Und dann ist da ja noch das Problem mit der Abschaffung der Netzneutralität. Hier hätte die EU mal die Gelegenheit, was sinnvolles zu tun, ähnlich wie bei den Handy-Gebühren vor ein paar Jahren.
 

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