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Das Logbuch:

Geschichten aus meinem Leben, Gedanken zu aktuellen Themen und sonstiger geistiger Unrat. Auch wenn mir vielleicht gar keiner zuhört, so darf ich hier wenigstens ausreden.

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Sie ist tot, Jim! Ach nee, doch nicht!

Dienstag, 22. Januar 2013 00:24  
Totgesagte..., nee, den Spruch bringe ich jetzt nicht, der ist mir zu platt. Aber ich gebe zu, ich war erstaunt.

Die FDP erreicht in Niedersachsen doch tatsächlich beinahe zweistellige Werte, dabei galt sie letzte Woche noch als so gut wie draussen. Bekanntermaßen verdankt sie das aber zum überwiegenden Teil der CDU, dessen Wähler strategisch gewählt haben. Da hat so manch einen CDU-Anhänger wohl die nackte Panik gepackt angesichts der "rotgrünen Gefahr".

Wahrscheinlich war das nicht ganz unbeeinflußt durch die Prognosen der Medien. Hätte die FDP dort im sicheren Bereich gelegen, vielleicht bei 6-7% hätte sie wohl nicht diese Massen an Leihstimmen bekommen. Typischer Fall von Überkompensation und ein gutes Beispiel, wie Medien gewollt oder ungewollt Wahlen beeinflussen können. Deswegen bin ich ungeachtet der politischen Einstellung kein großer Freund der Umfrage- und Prognosenwut. Wahlvorberichterstattung kann so neutral und sachlich sein wie sie will, sie wird das Wahlergebnis immer verfälschen, da sie durch Prognosen Wähler zum Wählen oder Nichtwählen animiert.

Doof natürlich aus Sicht des schwarzgelben Lagers, daß es trotzdem nicht gereicht hat. Mindestens ebenso doof für die Bundesmutti, die nun wirklich nicht mehr durchregieren kann weil im Bundesrat künftig rotgrün wieder die Mehrheit hat. Das Blockadepolitik wunderbar funktionieren kann hat man bereits 1998 gesehen, damals noch mit einer Birne als Kanzler und auch Schröder hatte dieses Problem ein paar Jahre später unter umgekehrten politischen Vorzeichen.

Angst macht mir das ganze eigentlich nur, weil dieses "Panikverhalten" der CDU-Wähler auch bei der Bundestagswahl und der hessischen Landtagswahl funktionieren könnte. Wobei unter dem Eindruck der Niedersachsenwahl natürlich auch ein falsches Sicherheitsgefühl resultieren könnte, was dann im Endeffekt ins Gegenteil umschlägt. Auch das gab's schon. Wenn man sich seiner Sache allzu sicher ist, geht der Schuß gerne nach hinten los, weil Wähler angesichts eines komfortablen Umfragevorsprungs fatalerweise auch gerne mal zuhause bleiben. Psychologie halt, im Prinzip ist also irgendwie alles offen.

Der personelle "Neuanfang" der FDP ist eigentlich auch nicht der Rede wert. Ein halber Rücktritt (gab's ja beim Guido in ähnlicher Form schon mal) und ein alter Mann, ausgerechnet "Mr. Benzingipfel" Brüderle, der schon als Wirtschaftsminister nichts auf die Kette bekommen hat, soll's jetzt als Spitzenkandidat richten. Personell pfeift die Parte augenscheinlich auf dem letzten Loch, wenn jetzt wieder nur die gleichen Leute, die 2009 schon da waren die Posten untereinander tauschen.

Ansonsten wäre wohl nur noch der Lindner eine Option gewesen, aber wahrscheinlich sieht der mittelfristig auch kein Land und will sich verständlicherweise nicht verheizen lassen. Bei Kubicki dürfte es ähnlich sein.

Würde aber in der Sache auch keinen Unterschied machen, programmatisch sticht da eigentlich keiner raus, einzig die Leutheusser-Schnarrenberger kann hier mit ehrlichem Engagement im Bereich Datenschutz punkten, das reicht aber nicht, um eine ansonsten völlig überflüssige Partei am Leben zu erhalten, deren einzige Maximen Steuersenkungen und der radikal freie Markt sind.

Die wirklich spannende Frage bei der Bundestagswahl wird in meinen Augen sein, ob die FDP die 5%-Hürde knackt. Tut sie es, wird es auf eine große Koalition hinauslaufen, schafft sie es nicht, wird es wohl für rotgrün reichen. Angesichts dessen könnte es vielleicht wirklich zu einer Leihstimmenschwemme kommen, man stelle sich jetzt nur mal vor, daß das dann dazu führt, daß die SPD im Bund an der CDU vorbeizieht, dann hätten die CDU-Wähler Peer Steinbrück indirekt zum Kanzler gemacht, das wäre doch mal Ironie.
 

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