Montag, 23. November 2009 22:56
Folgendes Szenario: Ein Ministerpräsident ist stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender eines Rundfunksenders und möchte den Chefredakteuer dieses Senders aus zumindest fragwürdigen Gründen entlassen und der Verdacht liegt nahe, daß ein unliebsamer Journalist kaltgestellt werden soll. Die meisten würden eine solche Konstellation eher mit Berlusconi und seinem Medienapparat assoziieren, tatsächlich findet ein solcher Vorgang aber hier in Deutschland statt, der besagte Ministerpräsident heisst Roland Koch und der betroffene Sender ist nicht etwa ein kleiner Privater sondern das vermeintlich seriöse öffentlich-rechtliche ZDF.
Da stellt sich mir doch die Frage: Was macht ein Ministerpräsident, noch dazu als stellvertretender Vorsitzender, im Verwaltungssrat eines öffentlich-rechlichen Senders, der sich im Rahmen der GEZ-Kampagne von gekauften Schauspielern gerne als "unabhängiges Medium" bezeichnen lässt? Und vor allem, warum dürfen Politiker einen solchen Einfluß auf wichtige Personalentscheidungen habe? Da liegt doch der Verdacht sehr nahe, daß es in erster Linie darum geht, die öffentliche Meinungsbildung durch die Auswahl linientreuer Entscheidungsträger im Sinne der herrschenden Klasse zu beeinflussen.
Quelle: hr-online.de
Im Ersten kommt gerade Beckmann mit dem Thema: "Verlernen Wir Das Denken?" - Sehr interessant bisher, ab und zu wird man doch noch positiv überrascht.
|