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Das Logbuch:

Geschichten aus meinem Leben, Gedanken zu aktuellen Themen und sonstiger geistiger Unrat. Auch wenn mir vielleicht gar keiner zuhört, so darf ich hier wenigstens ausreden.

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Den Teufel mit dem Belzebub austreiben! oder: Warum ich die Piraten doch nicht wählen werde.

Freitag, 25. September 2009 22:05  
Die Piraten sind zur Zeit ja in aller Munde. Ich gebe zu, daß auch ich diese Partei bisher ganz überzeugend fand. Vor allem finde ich es gut, daß es eine Partei gibt, die gegen den wachsenden Datenmißbrauch und die Kriminalisierung der generell eigentlich legalen Privatkopie vorgeht. Es ist dringend nötig, daß die Öffentlichkeit für diese Themen sensibilisiert werden.

Ich war auch fast soweit, daß ich mein Kreuz übermorgen bei den Piraten gemacht hätte, bis ich erfahren habe, wie der Standpunkt zum Thema Urhheberrecht und geistiges Eigentum im Internet ist.

Dieser ist sinngemäß: Geistiges Eigentum soll, sofern es erst einmal irgendwo im Netz veröffentlicht wurde, legal und grenzenlos frei verteilt und überall veröffentlicht werden dürfen, solange es nicht kommerziell genutzt wird. Argument: Man könne es sowieso nicht kontrollieren. Entschuldigt, liebe Piraten, aber da macht Ihr es Euch zu einfach. Die reine Unterscheidung privat/kommerziell reicht hier keinesfalls aus.

Nur ein Beispiel: Eine kleine unbekannte Band stellt einen ihrer selbstgeschrieben Songs auf der eigenen Bandhomepage kostenlos zum Download bereit. Unstrittig ist die Tatasche, daß man dabei schwer verhindern kann, daß sich Leute, die diesen Song runterladen, diesen auf CDs brennen und z.B. per Email an ihre Freunde weiterschicken. So weit so gut, damit könnte ich durchaus leben, bzw. ist das in dem Fall ja mit hoher Wahrscheinlichkeit so gewollt.

Ganz anders verhält es sich meine Meinung aber, wenn man diesen Song runterlädt und diesen dann wieder woanders (auch privat) veröffentlicht, so z.B. auf einer anderen Homepage, auf die die ursprünglichen Urheber keinen Einfluß haben wiederum zum Download anbietet.

Besagtes Lied könnte so also beispielsweise auch ganz legal und ohne, daß der Urheber dagegen vorgehen könnte z.B. als Hintergrundbeschallung einer privaten Website benutzt werden, auf der rechtsextremes Gedankengut verbreitet wird, weil dem Webmaster besagtes Lied dafür geeignet erscheint. Die Urheber hätten davon unter Umständen gar keine Kenntnis und wundern sich nur, daß plötzlich ihr Gästebuch mit Hasstiraden überschüttet wird, und man sie als rechte Schweine beschimpft.

Natürlich ist das ein extremes Beispiel, zeigt aber in meinen Augen recht gut die Gefahren, die mit einer völligen Schrankenlosigkeit im privaten Umgang mit geistigem Eigentum birgt. Mir würde da noch einiges einfallen,, man denke nur an eine vom Urheber ungewollte Veröffentlichung, sei es aus Versehen oder vielleicht sogar böser Wille eines Dritten.

Knackpunkt ist also nicht so sehr das weiterverteilen, (hier stimme ich durchaus dem Argument der unmöglichen Kontrolle zu), sondern vielmehr das weiterveröffentlichen. Wenn der Künstler schon nicht kontrollieren kann, wie sein Werk verteilt wird, so sollte er doch zumindest bestimmen dürfen, in welchem Rahmen eine Veröffentlichung stattfindet und das unabhängig davon, ob diese Veröffentlichung kommerzieller oder nichtkommerzieller Natur ist.

Aber vielleicht muß man wirklich Musiker, Künstler oder Autor sein, um dies zu verstehen.

Ich möchte in dem Zusammenhang den Zeichner Joscha Sauer zitieren, der seine Arbeit zum großen Teil unentgeltlich auf seiner eigenen Seite zur Verfügung stellt und eine in meinen Augen recht gesunde Einstellung zu diesem Thema hat:

Das Umfeld und die Art, wie meine Cartoons präsentiert werden, waren mir immer sehr wichtig. [...] Schließlich sind sie ein sehr persönlicher Teil von mir. Es tut mir einfach weh, wenn ich meine Cartoons verstümmelt oder in schlechter Qualität neben niveaulosen Sex-Witzen oder Familienfotos fremder Menschen veröffentlicht sehe. [...] Bitte respektiert daher, dass ich nicht will, dass sie auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden.

Quelle: nichtlustig.de, Stand: 25.09.09


Das trifft die Sache im Kern.
 

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