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Das Logbuch:

Geschichten aus meinem Leben, Gedanken zu aktuellen Themen und sonstiger geistiger Unrat. Auch wenn mir vielleicht gar keiner zuhört, so darf ich hier wenigstens ausreden.

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Briefe von der Stadt

Samstag, 06. Juni 2009 00:47  
Schon wieder bittet der liebe Herr Ockel zum Tee, pardon zur "Informationsveranstaltung" betreffend das Eckpunktepapier, das mit der Fraport ausgehandelt wurde. Ist schon ein paar Tage her, da hatte ich die Einladung im Briefkasten, stattfinden soll das ganze am 08.06.2009, also Montag um 19:00 Uhr im Fritz-Treutel-Haus. Schade eigentlich, daß ich da Probe habe, andererseits ist es wohl besser für meine Gesundheit wenn ich mir das Geseiere nicht anhöre, sonst rege ich mich eh nur wieder auf.

Auf der Homepage der Stadt Kelsterbach wird derweil in einer
Pressemitteilung der Stadtverordnetenversammlung vom 27.05.2009 von einem "Selbstzerstörerischen Akt" geredet, denn man begehen würde, würde man im Bürgerentscheid das Eckpunktepapier ablehnen.

Zitat: "Nur aus purer Opposition gegen eine vertragliche Vereinbarung mit der Fraport AG zu stimmen und das Kelsterbacher Tafelsilber für Schallschutz aufzuwenden, den die Fraport ansonsten mitfinanzieren würde, kommt einer Totengräberei der Kelsterbacher Finanzkraft gleich"

Wieso müsste bei einer Enteignung Kelsterbach den Schallschutz selbst finanzieren? Schon alleine das macht mich stutzig. In dem Brief ist davon die Rede, das Kelsterbach nach geltendem Gesetz keinen Anspruch darauf hätte. Schon hart, sowas, wenn andererseits Verfassungen geändert werden um den Ausbau zu ermöglichen.

Und sollte es wirklich so schlimm um Kelsterbachs Finanzen stehen? Waren wir nicht mal die reichste Gemeinde Deutschlands? Und selbst im Falle einer Enteignung wäre man doch mit 19 Mio. € Entschädigung dabei. Was wäre denn gewesen, wenn man beim Kampf gegen die Bahn erfolgreich gewesen wäre? Dann würde man den Wald behalten und hätte gar nichts bekommen. Müssten wir dann nicht erst Recht pleite sein? Vielleicht bin ich einfach zu doof, aber das kapiere ich nicht, vielleicht kann mir das einer mal erklären.

Weiter wird Herr Ockel in einer Pressemitteilung zum Bürgerentscheid folgendermaßen zitiert:

"Kelsterbach benötigt theoretisch seine gesamten Baulandreserven (die verkauft werden müssten) inklusive der freien Rücklagen, um nur ein Ziel zu erreichen: sich zu einem Dumpingpreis enteignen zu lassen, ohne den Ausbau verhindert zu haben, noch für die Kelsterbacher Bürgerinnen und Bürger Lärmschutz zu ermöglichen."

Weiter heisst es:

"Die schwere aktuelle Finanzkrise werde an den Städten nicht spurlos vorüber gehen. Erhebliche Steuerausfälle werden in den kommenden Jahren zu erwarten sein, da sei es unverantwortlich, Rücklagen und auch Kelsterbacher Standards wie die Schulträgerschaft aufs Spiel zu setzen, um eine sinnlos gewordene gerichtliche Auseinandersetzung mit der Fraport AG zu führen, so Ockel. Kelsterbach habe einen Weg in die Zukunft mit zahlreichen notwendigen Projekten eingeschlagen, die aber auch finanziert werden müssten. Da sei es nicht zu begründen, ohne Notwendigkeit und mit einem Schlag Kelsterbachs über Jahrzehnte erwirtschafteten Wohlstand fahrlässig aufs Spiel zu setzen."

und

"Ockel fasste zusammen: Ein Bürgerbegehren werde weder den bereits begonnenen Flughafenausbau verhindern noch den betroffenen Kelsterbachern Schallschutz bringen. Für diesen notwendigen Schallschutz aber müsse Kelsterbach alles an Land verkaufen, was es besitze. Angesichts der drohenden Einnahmeausfälle durch die Finanzkrise sei ein Nein beim Bürgerentscheid für Kelsterbach überlebensnotwendig."

Von was für Projekten ist hier die Rede? Die "Verschönerung" der Innenstadt? Braucht die wer? Ich kenne keinen, der sich darüber beschwert hätte, daß die Innenstadt hässlich wäre. Und überhaupt - welche Innenstadt? In meinen Augen haben wir sowas gar nicht (und brauchen es auch nicht.) Und was ist mit dem Neubaugebiet Länger Weg? Hat da einer nach geschrien? Im Gegenteil, ein Haufen Leute sind stinkig, weil ihnen eines der letzten Spazierganggebiete genommen wird. Der Kelsterbacher Wald ist Geschichte, im Südpark und östlich der südlichen Ringstrasse wird man wegen Lärm bald auch nicht mehr gescheit laufen können. Der Kelstergrund ist ja ganz hübsch, aber soll die Omi aus'm Altersheim immer erst ihren Rollator 2 km durch die Gegend schubsen, bis sie den ersten Baum sieht?

Welches Land müsste man verkaufen? Was könnte man überhaupt noch verkaufen? Wird nicht gerade mit dem Eckpunktepapier der Taubengrund verscherbelt? Ich wiederhole nochmal: Der Taubengrund liegt genau in der Linie der neuen Bahn und gehört im Rahmen des Eckpunktepapiers wohl bald komplett der Fraport. Offensichtlicher geht es wohl kaum.

Vielleicht sollte Herr Ockel sich lieber mal um den Zustand der Kelsterbacher Strassen sorgen. In der Waldstrasse gibt es seit Jahren ein pizzatellergroßes Schlagloch, bei dem ich jedesmal denke, mir zerreist's den Bock unter'm Arsch, wenn ich es ungeschickter Weise mit dem Fahrrad durchfahre.

Ein anderer Brief des Magistrats erreichte mich gestern. Da soll es übernächstes Wochenende einen "Fritz-Treutrel-Gedächtnislauf" geben. Ausgerechnet durch meine Strasse und ausgerechnet zu der Zeit, in der ich gerade vom THW zurückkomme, was heißt, daß ich wohl nicht zu meiner Einfahrt komme. Noch dazu haben die den Namen meiner Strasse falsch geschrieben. Offenbar kennen die Magistratler Ihre eigene Stadt nicht.
 

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